Gedanken-Stopp-Technik

Ach, wäre das nicht praktisch: Gedankenkreisel auf Knopfdruck abstellen?


Wer kennt es nicht: da liegt man nachts wach und spielt ein Gespräch oder eine Situation wieder und wieder durch, ein Horrorszenario jagt das nächste, das Herz rast, Stress breitet sich aus und an Schlaf ist nicht zu denken. Wenn du das nächste Mal aus einer Mücke einen Elefanten machst, versuch doch mal die Gedanken-Stopp-Technik.

Die Methode kommt aus dem klassischen Stressmanagement und funktioniert ganz einfach:
Zunächst solltest du dir jetzt einmal bewusst machen, was Gedanken überhaupt sind: Feststehende Realität oder flüchtiges Phänomen? Genau! Gedanken sind nicht in Stein gemeißelt.

Sie verändern sich ständig, das merkst du ja auch schon in negativem Sinne, wenn du mal wieder aus einer Mücke einen Elefanten machst.

Ein kleiner Gedanke kann -entsprechend ausgeschmückt- zu einem bedrohlichen Phänomen werden (zumindest fühlt es sich so an).

Genau andersherum kannst du aber auch einen schwierigen, hartnäckigen Gedanken ganz leicht unterbrechen und er löst sich sozusagen in Luft auf. Ja, das funktioniert – versprochen!

Um das zu überprüfen, probier nächstes Mal, wenn dir jemand von einem Problem erzählt, einfach mal Folgendes: laut einmal in die Hände klatschen und den Erzähler danach aufklären und fragen, was denn in dem Moment mit seinen schwierigen Gedanken war. Er wird sagen: die waren weg!

Also: so gefährlich können Gedanken dann ja nicht sein, wenn sie sich so leicht verscheuchen lassen, oder?

Und genau diese Möglichkeit kannst du in der Gedanken-Stopp-Technik nutzen:

Wenn du bemerkst, dass du in einem unguten Gedankenkreisel steckst (zugegeben: bemerken musst du es erstmal), dann halte innerlich ein Stopp-Schild hoch:

Sage laut oder denke „Stopp!“, um die Gedanken schonmal zu unterbrechen (dass das funktioniert hast du ja bei deinem Bekannten schon ausprobiert :-).

Kombiniere das „Stopp“ zur Verstärkung mit einer kurzen körperlichen Aktion:

Klatsch in die Hände, auf einen Oberschenkel, zwick dich leicht am Handgelenk, schnips mit den Fingern, stampf mit dem Fuß auf, schieb den Schreibtischstuhl ein Stück zurück, steh auf,…schau einfach, was zu dir passt.

Und dann vergrößere die so entstandene Gedankenlücke ganz bewusst, denn sonst kommt der Gedanken-Elefant ganz schnell wieder daher. Hier findest du ein paar Vorschläge:

  • wenn du im Büro sitzt, steh auf, mach das Fenster auf und guck dir die Bäume an
  • geh aus dem Raum und hol dir einen Tee
  • ruf jemanden an, halte Smalltalk
  • schließe kurz die Augen und beobachte 3-4 deiner Atemzüge
  • streck dich, beweg dich
  • mach eine Pause
  • falls du wach im Bett liegst, überleg, ob du deinen Gedanken aufschreiben kannst, um ihn loslassen zu können
  • mach einen Body-Scan oder eine Atembeobachtung
  • Überprüfe den Gedanken auf Gültigkeit (wie das genau geht, erfährst du in meinen Kursen)

Du wirst sehen: die schwierigen Gedanken sind einfach weg oder wirken zumindest nicht mehr so bedrohlich.

Wenn du Fragen oder Anmerkungen zu der Methode hast, melde dich gerne: Kontaktformular

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